Etwas abseits vom sonst üblichen Badminton war ich im Motorsport unterwegs.
Am Samstag den 27.08.2016 fand in Kirchlengen (NRW) die Deutsche Meisterschaft der Gehörlosen im Outdoor-Kart statt. Bei angenehm warmen Temperaturen von jenseits der 35 Grad standen die Rennen im Einzel sowie im Team auf dem Plan.
Auf der schön gestalteten und größzügig angelegten Kartbahn Kart2000 hatten wir flotte 9PS Karts zur Verfügung die wir bis zum Anschlag ausfahren konnten.
Herreneinzel :
Los ging es am Samstag morgen mit dem Rennen im Herreneinzel. Insgesamt waren 32 Herren am Start, welche in 3 Gruppen aufgeteilt wurden.
Mit einem sehr guten Qualifing konnte ich mir den zweiten Startplatz hinter einem Lokalmatador sichern.
Diesen zweiten Platz konnte ich beim Start auch behaupten und so setzten wir uns an der Spitze schnell vom Rest des Feldes ab. Ich blieb in Schlagdistanz am Führenden dran, hatte jedoch keine Möglichkeit ihn zu attackieren.
Da er fehlerfrei das Rennen Runde um Runde abspulte musste ich mich mit dem zweiten Platz zufrieden geben, was allerdings auch schon ein Erfolg ist.
Während das Spitzenduo nah beieinander war, lag der Platz 3 schon beinahe eine Runde zurück, so war Silber am Ende ungefährdet für mich.
Teamrennen :
Am Nachmittag folgte noch das 2,5 Stunden Teamrennen, bei dem sich das Team GSV Freiburg/GSV Bremen, bestehend aus Matthias und Maciej gleich die Pole-Position eroberte und von Rang 1 ins Rennen starten durfte.
Beim Start saß ich dann im Kart und kam gut weg, jedoch legte der von 3 gestartete Fahrer einen Frühstart hin, drängt somit auf die Außenbahn und so ging es zu dritt in die erste und auch in die zweite Kurve. Hierbei wurden alle drei von den hinten fahrenden Fahrern rüde abgeschossen und gedreht oder gar in die Bande geschoben.
Unverständlicherweise ging das Rennen weiter, und mich hatte es am heftigsten erwischt, nun war aus Startplatz 1 der letzte Platz im Feld mit bereits fast einer Runde Rückstand geworden.
Doch ich gab nicht auf und legte einen konzentrierten und sehr beständigen ersten Turn hin, in dem ich bereits mehrere Kontrahenten auf der Bahn überholen konnte bevor es zum Fahrerwechsel ging.
Aufgrund von schnellen Stopps beim Fahrer sowie dem folgenden Kartwechsel konnten weitere Plätze gutgemacht werden und zu Rennhalbzeit waren wir bereits wieder auf Platz 5 unter den 16 Teams.
Auch der zweite Kartwechsel bei Meciej sowie unser Fahrerwechsel zurück auf mich klappte blitzschnell und brachten erneut wertvolle Sekunden im Kampf mit der Konkurrenz. So stand man eine halbe Stunde vor Ende auf Rang 3 und somit dem Podium.
Die beiden Erstplatzierten waren leider bereits zu weit weg, und auch der hinten platzierte vierte Platz hatte ausreichend Abstand, so dass am Ende ein sehr gut erkämpfter Dritter Platz und damit noch das nach der ersten Runde nicht für möglich gehaltene Podium standen.
Bei den Diskussionen im Anschluss an das Rennen stellte sich bei einigen eine fehlende Einsicht zum Startablauf sowie das fehlende durchgreifen der Rennleitung heraus, was Maciej und mich um einen möglichen Sieg oder Rang 2 gebracht hat, jedoch sind wir mit unserer Aufholjagd sehr zufrieden gewesen und auch die Abläufe bei den Wechseln haben reibungslos funktioniert.
Somit konnte ich bei meinem Kart-Debüt bei den Gehörlosen direkt mit einer Silber- und einer Bronze-Medaille nach Hause fahren, habe neue Leute kennen gelernt, hatte einen super Partner im Team-Rennen und viel Spaß bei meinem ersten Kartrennen seit über 5 Jahren.